Tipps zur Gestaltung von pflegeleichten Gärten
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Beitrag von Sabrina Proisy – Landschaftsarchitektin und Planerin bei Bühler Baum und Garten:
Weckt das Bild einer blühenden Wiese auch so positive Erinnerungen bei Ihnen? Sie schwirrt, summt und ist sehr lebendig. Warum also nicht naturnahe Elemente in Ihren Garten integrieren?
Es gibt gerade einen großen Trend zu minimalistischer Bepflanzung in Gärten. Es wird viel mit geschnittenen Hecken und Gehölzen gearbeitet, mit viel Immergrünem, mit Rasen. Das ist schön und hat auch seine Berechtigung. In diesen Gärten summt und brummt es aber leider nicht. Bienen, Hummeln, Schmetterlingen bieten diese Pflanzen meistens nicht genug Nahrung und Lebensraum. Ich möchte Ihnen einige Anregungen geben, wie Sie wieder für mehr Artenvielfalt in Ihrem Garten sorgen können. So fördern Sie beispielsweise das Leben von nützlichen Insekten. Sie sorgen dafür, dass Ihre Obst- und Gemüsepflanzen auch bestäubt werden.
Eine schöne Möglichkeit ist die Verwendung von verschiedenen Blütensträuchern als Heckenpflanzung. Hierbei sollten Sie darauf achten, Pflanzen mit verschiedenen Blütezeiten zu wählen und diese so über einen möglichst langen Zeitraum hinausziehen. Die Weide blüht z. B. schon sehr früh und der Sommerflieder blüht bis in den Herbst hinein. Außerdem sollten Sie bevorzugt heimische Pflanzen wählen, da diese von Insekten besser genutzt werden können. Sie können z. B. an Stelle von gezüchteten Edelrosen auch heimische Sorten wie die „Hundsrose“ Rosa rugosa einsetzten.
Viele Sträucher, die für Insekten und Vögel interessant sind, können Sie auch selber nutzen. Sie haben also gleich einen doppelten Gewinn! Die Beeren der Felsenbirne z. B. sind essbar und sehr lecker. Oder auch die Früchte vom Holunder oder der Kornelkirsche können geerntet werden. Aus Ihnen lassen sich leckere Marmeladen und Säfte herstellen.
In diesem Bereich gibt es eine große Vielfalt an Pflanzen, die verwendet werden können. Es lohnt sich, den Insekten eine möglichst lange Blütezeit anzubieten und dazu viele heimische Wildstauden zu verwenden. Im Frühjahr können Sie mit Blumenzwiebeln starten. Der Lerchensporn oder das Buschwindröschen werden besonders von Insekten geliebt. Dann gibt es eine Fülle von Stauden, die sich anbietet: von den ersten Frühblühern wie der Küchenschelle über verschiedene – auch nicht heimische – Kräuter wie Salbei und Thymian bis zu Astern im Herbst. Wunderschöne Beete können hier gestaltet werden! Und auch hier können Sie viele Pflanzen in der Küche nutzen. Gerne unterstützen wir Sie hier bei Planung und Auswahl. Sie können uns gerne ansprechen!
Haben Sie schon einmal überlegt, sich mit den bei Ihnen wachsenden Unkräutern einfach anzufreunden? Ich finde den Namen Wildkraut ja sowieso viel besser, denn wer legt fest, dass diese Pflanzen schlecht sind?
Fast jede Pflanze lässt sich irgendwie nutzen und/oder bietet Lebensraum für Tiere. Lassen Sie doch einfach eine Ecke Ihres Gartens etwas verwildern. Brennnesseln, Giersch, Löwenzahn usw. können hier einen Platz finden. Sie fördern damit die Artenvielfalt in ihrem Garten und gleichzeitig das Leben von Insekten. So sind beispielsweise die Raupen des Schmetterlings Tagpfauenauge auf die Brennnessel als Futterpflanze angewiesen! Sie selber können diese Pflanzen dann sogar auch noch in der Küche nutzen. Stöbern Sie doch einfach mal, es gibt leckere Rezept für Smoothies, Salate und vieles mehr.
Oftmals wünschen Kunden einen pflegeleichten Garten und möchten deshalb auf bestimmten Flächen Rasen ansäen. Haben Sie schon einmal überlegt, wie viel Pflege ein schöner Rasen eigentlich braucht?
Im Sommer sind Sie bei entsprechender Witterung wöchentlich damit beschäftigt den Rasen zu mähen. Das Düngen, Vertikutieren, Wässern … kommt ebenfalls dazu. Eine sehr schöne Möglichkeit ist das Anlegen einer Blumenwiese als Alternative oder Ergänzung zum Rasen. Wichtig ist es hierbei, auf Wiesenmischungen zu achten, die mehrjährig sind und anschließend ein ganz natürliches Erscheinungsbild ergeben. Der Boden sollte in unseren Breiten zunächst durch Zugabe von Sand abgemagert und aufgelockert werden. Einmal eingewachsen ist der Pflegeaufwand bei einer naturnahen Wiese deutlich geringer: Hier reicht es zwei- bis dreimal im Jahr zu mähen. Die Wiese bietet einen wertvollen Lebensraum für viele Insekten und Tiere und ist zudem einfach schön anzuschauen.
Es ist eine gute Idee, die Pflanzen nicht wie üblich im Herbst zurück zuschneiden, sondern damit bis zum Frühjahr zu warten. So schaffen Sie ohne zusätzlichen Aufwand einen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere. In den hohlen Stängeln finden die Insekten Unterschlupf und Igel können im Laubhaufen überwintern. Es sieht zudem sehr schön aus, wenn der Garten im Winter nicht komplett leergeräumt ist. So können sich Raureif und Schnee auf den Pflanzen niederlassen und ihn in eine zauberhafte Winterlandschaft verwandeln.
Ich hoffe, ich habe Ihnen Lust gemacht, wieder etwas mehr Natur in Ihren Garten zu holen. Sollten Sie dabei Unterstützung brauchen, stehen wir Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Klicken für Kontaktdaten von Sabrina Proisy