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20. Februar 2024

Klein, aber fein – Tipps für die Gestaltung kleiner Gärten

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Beitrag von Sabrina Proisy – Landschaftsarchitektin und Planerin bei Bühler Baum und Garten:

„Unser Garten ist so klein, da kann man gar nichts daraus machen.“ Oder auch: „Machen Sie so kleine Projekte überhaupt?“
Derartige Aussagen sind mir bei meiner Arbeit als Gartenplanerin schon häufig begegnet. Ich sage darauf immer: „Ja, wir machen so was!“

Gerade kleine Gärten finde ich besonders reizvoll! Der Vorher-nachher-Effekt ist bei dieser Aufgabenstellung besonders groß. Es kann ein richtiges Gartenzimmer entstehen. Die Gestaltung kleiner Gärten ist ein immer aktuelles Thema. Gerade im städtischen Bereich und in vielen Neubaugebieten sind die Grundstücke oft sehr klein. Grundstücke in altem Bestand sind bisweilen zusätzlich sehr verwinkelt. Das ist eine Herausforderung für jeden Gartenplaner. Ich möchte Ihnen gerne einige Anregungen geben, worauf es bei der Gestaltung kleiner Gärten ankommt und wie Sie bei der Planung vorgehen können.

Raumaufteilung und Raumbildung im Garten

Gerade bei kleinen Gärten ist eine gute Raumaufteilung besonders wichtig. Sie bildet das Grundgerüst der Gartengestaltung. Ich lege fest, wo die Terrasse und eventuell ein 2. Sitzplatz liegt, wo Wege und Beete hinkommen. Wichtig ist, dass alle Elemente in den richtigen Proportionen zur Gesamtgröße zueinander stehen. Bei kleinen Gärten gestalte ich mit klaren Linien und Formen. Dadurch kommen Ruhe und Großzügigkeit in Ihren Garten.

Der Garten wirkt größer, wenn nicht alle Bereiche auf einen Blick wahrnehmbar sind. Deshalb plane ich von Anfang an in der dritten Dimension. Ich unterteile den Garten in unterschiedliche Gartenräume, die Rückzugsmöglichkeiten bieten und dazu anregen, den Garten entdecken zu wollen. Die Unterteilung kann z. B. mit Sitzmauern, freistehenden Mauern, Hecken oder Stahlelementen erfolgen. Das kommt ganz auf die Wünsche und den Stil meiner Kunden an. Mit Pergola-Elementen oder Durchgängen kann man andeuten, dass es im Garten noch weiter geht, und so spannende Blicke schaffen.

Ich arbeite bei kleinen Gärten außerdem gerne mit unterschiedlichen Geländehöhen. Sie tragen ebenfalls zur Raumgliederung des Gartens bei und erzeugen Spannung. Liegt Ihr Garten am Hang, müssen die Höhenunterschiede ohnehin einbezogen werden. Auch bei ebenen Grundstücken erzeigt eine Unterteilung des Gartens mit ein, zwei Stufen eine ganz andere Raumwahrnehmung. Der Garten wirkt dadurch größer. Das kann z. B. über einen Sitzplatz geschehen, der um 2 Stufen abgesenkt ist und dadurch gleich auch Gemütlichkeit ausstrahlt.

Raumbegrenzung nach außen

Oftmals fehlt kleinen Gärten die räumliche Begrenzung zu den Nachbarn – aus Sorge davor, dass der Garten noch kleiner wirken könnte, als er ohnehin schon ist. Auch der Wunsch, Weite zu erzeugen, kann dazu führen, dass der Garten zu den Nachbargrundstücken offen gelassen wird. Meiner Meinung nach erreicht man damit gerade das Gegenteil. Dem Auge fehlt die klare Linie, die Begrenzung, etwas, woran es verweilen kann. Im Ergebnis wirken die Gärten dadurch kleiner und durch das fehlende Raumgefühl auch eher ungemütlich.

Aus diesem Grund versuche ich immer, dem Garten eine Begrenzung zu den Nachbargrundstücken zu geben. Das kann ein Sichtschutz entlang der Grenze sein. Manchmal reicht schon ein freistehendes Mauerelement oder ein Stück Hecke, das geschickt platziert wird, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Die Raumbegrenzung muss keinesfalls komplett auf einer Höhe durchlaufen, sondern kann durchaus variieren. Auch ein Hochbeet mit 1,00 m Höhe ist räumlich wirksam. Zugleich bleibt der Kontakt zu den Nachbarn erhalten.

Materialien

Die Materialauswahl richtet sich ganz nach dem Kundengeschmack. Grundsätzlich empfehle ich, in kleinen Gärten lieber weniger Materialien zu verwenden und sie gut aufeinander abzustimmen, da sie optisch in Bezug zueinander gesetzt werden. Großformatige Platten beispielsweise geben Ruhe und Großzügigkeit und sind deshalb gut für kleine Gärten geeignet.

Bepflanzung

Bei der Gestaltung kleiner Grundstücke ist eine der Größe des Gartens entsprechende Bepflanzung sehr wichtig. Eine geschickt ausgewählte Bepflanzung kann zur Raumbildung beitragen und den Garten größer erscheinen lassen. Ein Solitärbaum beispielsweise begrenzt den Raum nach oben und bietet Schutz und Geborgenheit. Darunter kann ein gemütlicher Sitzplatz entstehen. Er sorgt für Tiefe in Ihrem Garten. Von vielen Baumarten gibt es Züchtungen mit kleiner Krone, die für kleine Gärten gut geeignet sind. In jedem Fall ist es ratsam, vorher die Grenzabstände zu überprüfen.

Kleine Gärten können auch gut durch Hecken unterteilt werden, die zugleich Sichtschutz bieten. Hierbei sollten Sie auf geschnittene Hecken zurückgreifen, da diese weniger Platz in Anspruch nehmen. Auch die Verwendung von Formgehölzen, z. B. Spaliergehölzen, macht kleine Gärten lebendig.

Eine weitere Möglichkeit, Tiefe im Garten zu erzeugen, bietet eine in der Höhe gestaffelte Bepflanzung. Im hinteren Bereich wird beispielsweise eine Hecke gepflanzt, davor eine Reihe höhere Gräser und davor Stauden. Bei der Auswahl an Stauden sollten Sie sich auf eher wenige Arten beschränken und lieber in größerer Stückzahl pflanzen, um Ruhe, Rhythmus und Großzügigkeit in den Beeten zu erreichen.

Möchten auch Sie Ihrem kleinen Garten mehr Größe geben? Dann melden Sie sich gerne für einen ersten Termin bei uns. Klicken für Kontaktdaten von Sabrina Proisy