„Warum soll ich für eine Gartenplanung Geld ausgeben? Das Geld stecke ich doch lieber direkt in den Garten!“
Diese Aussage ist mir bei meiner Tätigkeit als Gartenplanerin schon häufig begegnet. Eine gute Planung verhindert geradezu, dass zu viel Geld in den Garten gesteckt wird, z. B. weil nicht immer wieder neue Pflanzen ausprobiert und herausgerissen werden. Deshalb möchte ich Ihnen zeigen, welche 7 Schritte zu einer guten Gartenplanung gehören, und so Ihre Lust wecken, die Potenziale Ihres eigenen Gartens zu entdecken.
Wenn ich zu Kunden in den Garten gerufen werde, sehe ich den Garten, das Haus, das Umfeld in der Regel zum ersten Mal. Ich kann ganz unbefangen an die Sache herangehen und mir einen sachlichen, unabhängigen ersten Eindruck verschaffen. Nach meiner Erfahrung steckt genau darin ein großes Potenzial.
Im ersten Gespräch vor Ort kläre ich Wünsche und Bedürfnisse der Kunden ab, frage nach äußeren Rahmenbedingungen, wie dem Bebauungsplan, und schaue mir den Garten und das Haus an. Die Inneneinrichtung ist mir dabei sehr wichtig, spiegelt sie doch den Geschmack der Bewohner wider. Bisweilen steht sie auch im krassen Gegensatz zum Garten, der noch keine gestaltende Hand gespürt hat.
Mir ist es wichtig, dass ich meine Kunden und diese mich bei dem ersten Termin kennen lernen. So bekomme ich ein Gespür für den Garten und die Bewohner des Hauses. Die Zusammenarbeit funktioniert am besten, wenn ein Verständnis auf der Basis von ‚Sie wissen schon was ich meine …‘ entstehen kann, wenn Vertrauen geweckt wird und wir eine gemeinsame Wellenlänge entdecken.
Der nächste Schritt in der Gartengestaltung ist die Planung, die auf einem Grundriss des Hauses und dem Aufmaß des bestehenden Gartens basiert. Das Aufmaß hält die Lage des Gartens schriftlich fest: Wie groß ist die Terrasse, wo stehen Gehölze, wie sind die Höhen …? Auf dieser Grundlage wird von mir eine erste Gestaltungsidee entwickelt, welche die räumliche Aufteilung, Mauern, Wege, Treppen etc. aufzeigt. Dabei werden schon auf dem Papier Gartenräume sichtbar, die in Beziehung zueinander stehen und miteinander verbunden sind. Ein harmonisches Ganzes entsteht.
Oftmals sind in einem Garten schon gute Elemente vorhanden, die aber keine Verbindung haben. Dann wirkt der Garten nicht wie aus einem Guss. Er wird nicht als harmonisch oder gemütlich erlebt. Oft werde ich gefragt, ob ich einen bestimmten Stil habe. Mein Stil ist es, Haus und Garten als eine Einheit zu sehen und einen Garten zu entwerfen, der zu den Nutzern passt. Meistens hat dieser Garten klare Grundstrukturen, da die Grundstücke selten so groß sind, dass man mit freischwingenden Formen arbeiten kann. Jeder Garten hat sein eigenes Potenzial. Mit einer entsprechenden Bepflanzung und Materialauswahl kann so ein natürlicher und individueller Garten entstehen.
Sehr wichtig ist mir die räumliche Wirkung des Gartens. Ich plane von Anfang an in der dritten Dimension und stelle mir vor, wie der Garten später wirkt, wenn ich in ihm stehe. Ich bin überzeugt, das ist das Kernstück einer guten Gartenplanung. Die räumliche Vorstellungskraft und die Fantasie für das, was sein könnte, sind für diesen Planungsschritt wichtig. Für die Kunden gibt es deshalb zu den Gartenplänen in 2-D eine räumliche Skizze von mir. Oft höre ich den begeisterten Ausruf: „Wie schön! Da würde ich mich am liebsten sofort hinsetzen! Das kann ich mir total gut vorstellen!“
Oft passt schon der erste Entwurf und kann mit kleinen Ergänzungen so umgesetzt werden. Manchmal lösen die Vorschläge und Ideen auch einen intensiven Prozess der Auseinandersetzung mit dem eigenen Garten aus. Insbesondere dann, wenn vorher noch nicht klar war, welche Wünsche über das Aussehen des Gartens existieren.
Die erste Planung ist eine gute Kommunikationsgrundlage und hilft, sich über eigene Vorstellungen und Bedürfnisse klar zu werden. Es ist erstaunlich, auf welch tolle Ideen die Gartenbesitzer oft selber kommen, wenn sie einen Schubs in die richtige Richtung bekommen haben. Wir entwickeln den Garten dann in enger Kommunikation zusammen weiter. Eine ehrliche Meinung von beiden Seiten und ein offener Austausch sind mir dabei zu jeder Zeit wichtig.
Sind die räumlichen Strukturen gefunden, kann die Materialauswahl erfolgen. Natursteine oder Betonelemente, Holz oder Metall, die Materialien sollten die Planung in ihrer Wirkung unterstützen und aufeinander abgestimmt sein. Hier arbeite ich gerne mit Mustern, Bildern von schon gebauten Gärten oder schicke meine Kunden direkt zum Fachhändler, bei dem die Materialien auf Musterflächen anschaulich erlebt werden können.
Die Pflanzenauswahl stellt den letzten Schritt der Planung bei der Gartengestaltung dar. Die Bepflanzung ist das i-Tüpfelchen und beeinflusst den Eindruck des Gartens entscheidend. Pflanzen machen den Garten lebendig, sie sind die Seele des Gartens. Auch hier ist die Planung im Vorfeld hilfreich. Auf diese Weise kann am besten auf die Bedürfnisse der Gartenbesitzer eingegangen werden. Es gilt zu klären, wie viel Pflegeaufwand betrieben werden soll, welchen Stil die Bepflanzung haben soll und welche Farben dabei verwendet werden. Durch eine gute Planung im Vorfeld können mit der Auswahl geeigneter Stauden und Gehölze sogar Kosten eingespart werden.
Auf Basis der fertigen Planung wird nun ein Angebot erstellt. Beide Seiten haben im Vorfeld festgelegt, wie der neue Garten aussehen soll und was gebaut wird. Missverständnisse und Überraschungen werden so vermieden und die Kosten der Umsetzung können durch die abgestimmte Planung real eingeschätzt werden.
Nun kann es losgehen. Einer Umsetzung Ihrer Gartenträume steht damit nichts mehr im Weg! Habe ich Lust auf neue Ideen für Ihren Garten geweckt? Dann freue ich mich über Ihre Kontaktaufnahme. Klicken für Kontaktdaten von Sabrina Proisy