Ein Gartenteich ist nicht nur ein wunderschöner Blickfang im Garten, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere. Damit er dauerhaft schön bleibt und seine Funktion als Biotop erfüllen kann, braucht er jedoch regelmäßige Pflege – und das richtige Know-how bei der Bepflanzung.
Genau das haben am 28.05.2025 auch die Zuschauer der SWR Landesschau in der Sendung „Lass die Profis ran“ gesehen, als zwei Teich-Projekte von unseren Garten-Profis vorgestellt wurden.
Bevor es mit der Bepflanzung losgeht, heißt es für unsere Profis: warm und wasserdicht anziehen! Denn der Teich ist im Frühjahr oft noch bitterkalt – in diesem Fall gerade einmal 15 Grad.
Bereits beim Bau des Teiches im vergangenen Herbst wurden drei verschiedene Pflanzzonen angelegt – sogenannte Pflanzmulden auf unterschiedlichen Ebenen. Diese ermöglichen eine gezielte Bepflanzung je nach Wassertiefe. Zuerst kommen die Wasserpflanzen in die tiefen Bereiche, anschließend folgen die Ufer- und Sumpfpflanzen.
Neben der optischen Aufwertung erfüllen die Pflanzen noch weitere wichtige Funktionen: Sie verbessern die Wasserqualität, spenden Schatten und bieten Lebensraum für Tiere. Schon bald nach der Bepflanzung lassen sich häufig erste Teichbewohner wie Molche oder Kröten blicken.
Auch ein liebevoll bepflanzter Teich braucht in regelmäßigen Abständen eine gründliche Reinigung – vor allem kleinere Teiche alle zwei bis fünf Jahre. Wird dies vernachlässigt, sammelt sich immer mehr organisches Material am Boden, es entsteht Schlamm, der Wasserspiegel sinkt – und irgendwann fehlt den Tieren der nötige Lebensraum.
Schritt 1: Tierretter-Modus an!
Bevor es losgeht, wird das saubere Oberflächenwasser vorsichtig abgesaugt und in Tanks oder Quarantänebecken zwischengelagert – dieses Wasser dient später zur Wiederbefüllung. Die Teichbewohner werden vorsichtig eingefangen und ins Becken umgesetzt.
Schritt 2: Schlamm raus, aber mit Gefühl
Der Bodenschlamm wird behutsam entfernt, um die Teichfolie nicht zu beschädigen. Auch die Pflanzen kommen an die Reihe: Wurzelballen werden reduziert, übermäßig wuchernde Pflanzen zurückgeschnitten und der restliche Bewuchs fachgerecht gepflegt. Ist die Folie stark verschmutzt, wird sie vorsichtig gereinigt.
Schritt 3: Kies, Steine & Struktur
Falls im Teich Bodenkies, Steine oder ein Quellstein vorhanden sind, werden diese gereinigt und anschließend neu und schützend auf der Folie angeordnet – das dient nicht nur der Optik, sondern auch dem Schutz der Teichfolie.
Schritt 4: Technik-Check
Pumpe und Filteranlagen werden gereinigt, Verschraubungen und Verbindungen überprüft. Denn kleine Defekte oder Undichtigkeiten können große Auswirkungen auf das Teichsystem haben.
Schritt 5: Neustart für das Ökosystem
Jetzt wird das zuvor gesicherte Wasser zurückgepumpt, fehlendes Wasser ergänzt und die Tiere dürfen wieder zurück in ihr Zuhause. Zusätzlich bringen die Profis hilfreiche Startbakterien aus – für ein stabiles biologisches Gleichgewicht – und, falls notwendig, Produkte zur natürlichen Algenreduzierung. Ein letzter Technik-Check mit Probelauf von Pumpe und Filter rundet die Pflege ab, bevor der Teich an die Besitzer „übergeben“ wird.
Auch das Material der Teichfolie spielt eine Rolle: Während hochwertige Kautschukfolien bis zu 30 Jahre halten, haben PVC- oder PE-Folien oft nur eine Lebensdauer von 15 Jahren. Ein Tipp vom Profi: Die Folie mit Steinen abdecken – das schützt sie vor UV-Strahlung und verlängert ihre Haltbarkeit.
Zur Rundum-Pflege gehören außerdem das Zurückschneiden der Teichpflanzen, die Reinigung der Technik sowie regelmäßige Sichtkontrollen – so bleibt das ökologische Gleichgewicht erhalten und der Teich ein gesunder Lebensraum für Pflanzen und Tiere.
Unsere Gartenbauer legen großen Wert auf eine naturnahe Pflege – ohne übermäßige Chemie, dafür mit viel Liebe zum Detail und Verständnis für ökologische Zusammenhänge.
Wer sich selbst ein Bild von den beiden Projekten machen möchte, kann den Beitrag aus der SWR Landesschau in der Mediathek ansehen:
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